Für immer und ewig

20. Januar 2020

Für immer und ewig: ein Schwur, der einerseits tiefe Liebe besiegelt, und gleichzeitig ein Zeitraum, der vielleicht unseren menschlichen Verstand überschreitet, wohl aber nicht unser Tun. Die Spuren des Menschen auf der Erde scheinen nur noch aus Plastik zu bestehen und damit nicht nur irreversibel, sondern auch von ewiger Dauer zu sein.

Als die beiden Fotografinnen Marie-Luise Schmidt und Juliana Socher im Sommer 2019 Spreewaldsafari-Fotokurse für Kinder in Lübben anboten, standen Spaß, Kreativität und Entdeckerfreude im Vordergrund. Im Hintergrund füllte sich pro Termin eine Tüte mit Müll: Proviant-, Film- und Kameraverpackungen, diverse Gummibärchentüte. Und auch Hochzeiten – der Hauptarbeitsbereich der Reportagefotografinnen – gehen nicht spurlos und ohne Fußabdruck vorüber. Nach mehr als 7 Jahren in der Branche stand also die Frage im Raum: wie können wir als Fotografinnen darauf nicht nur aufmerksam machen, sondern dem unbedachten Konsum und Verbrauch mit Kreativität und Handwerkskunst entgegentreten?

In der Zusammenarbeit mit regionalen Künstlerinnen entstand das Projekt „Für immer und ewig“: ein Hochzeitskleid, vollständig gefertigt aus gesammeltem und recycelten Plastikmüll und Verpackungsmaterial, und ein Hochzeitsanzug auf der Grundlage eines Second-Hand-Sakkos, kombiniert mit Mülltütenresten und ergänzt mit Accessoires aus Polaroidfilmverpackungen. „Für immer und ewig“ steht deshalb zum einen für die Freude am Recyceln, die kreative Herausforderung und zum anderen für den bewussten Umgang mit den Ressourcen, die uns gegeben sind.

— Mitwirkende —
Marie-Luise Schmidt
Juliana Socher, Fotografin
Sarah Gwiszcz, Modedesignerin
Christin Magoltz, Haare und MakeUp
Maria & Christian, Modelle